4. Spieltag 2022/2023
Lachse erobern Eichhörnchenrevier!
Was war das für ein wildes Wochenende zum Saisonfinale in Stuttgart? Bereits auf der Fahrt ins „Ländle“ offenbarten die Lachse in Teilen eklatante Bedienungsfehler am Navi und in der Spotify Warteschlange. Außerdem begrüßten die Lachse 3 unverzichtbare Schwarmmitglieder zurück im Team. Vereinschef, Vize sowie Social Media Boss schwänzten wochenlang das Training mit einem Urlaub in Mexiko und bereiteten sich stattdessen eigenen Angaben zufolge mit dem Verzehr zahlreicher kulinarischer Köstlichkeiten auf den Spieltag vor.
Zum Start in den Spieltag trafen die Lachse 1 mit der Erstvertretung der Elche und den teutonischen Rittern aus Dissen auf gleich zwei Finalteilnehmer des letzten Turniers. Und was soll man sagen, die Lachse knüpften nahtlos an die bodenlose Vorstellung vom letzten Mal an. Auch das ist irgendwie Konstanz. In der Verteidigung von Dissen war keine Lücke zu finden und die Elche hatten einmal mehr großen Hunger auf Fisch. So ging es ohne Satzgewinn aus dem ersten Match.
Parallel zu diesem Debakel zeigten die Lachse 2 genau die gegenteilige Leistung und offenbarten, welche Power in diesen stromlinienförmigen Raubtieren schlummert. Im Spiel gegen Süchteln und den bereits feststehenden Meister aus Oberhausen holten sie drei Sätze. Richtig gelesen, drei Sätze gegen den Meister. Und das mit dem kleinsten Schwarm, der je als Mannschaft an einem Spieltag teilgenommen hat. Ganze fünf Lachse stürzten sich ins Getümmel und lieferten eine starke Leistung ab.
Gleich in der nächsten Partie mussten Lachse 2 wieder auf das Feld. Hier warteten die Zweitvertretung der gastgebenden Stuttgarter Eichhörnchen sowie wieder einmal die Erste der Münchner Elche. Die technisch blitzsauberen sowie hervorragend eingestellten Elche beendeten das Match ohne Satzverlust und bestätigten den Status als gefährlichstes Tier der Kinball-Bundesliga.
Im zweiten Spiel für die Lachse 1 waren die in der Mannschaftsstärke immer weiter wachsenden Süchtelner sowie eine Gastmannschaft aus der Schweiz die Gegner. Für dieses Team verwandelten sich einzelne Spieler aus verschiedenen Bundesligavereinen über Nacht zu Schweizer Alpenpanthern und traten zusammen mit ein paar Eidgenossen als Pantheres an. Die Erfurter starteten deutlich griffiger als noch zu Turnierbeginn in diese Partie. Grund dafür war eine von Taktiklachs Stefan Feichtinger initiierte kleine Veränderung, die tatsächlich an allen Ecken und Enden notwendig war. Mit neu gewonnener Spielstärke holten sich die Lachse zwei Sätze und teilten sich mit den Panthern die Matchpunkte. Ein entscheidungstaktischer Fehler (noir statt bleu anzuspielen), der seine Ursache in als Fachkompetenz getarntem Halbwissen eines nicht näher genannten Lachses hatte, sorgte beinahe für eine entscheidende Änderung in der Endplatzierung. Aber zum Glück ging das alles nochmal gut(mann).
Zum Abschluss der Vorrunde trafen beide Lachseteams auf die Zweitvertretung der Elche. Zum dritten Mal an diesem Tag traten sich Lachse und Elche gegenüber, es war ein nicht enden wollendes Duell. Doch diesmal waren die Erfurter Fische in der Überzahl und spielten selbstbewusst auf. Lachse 1 bestätigten die ansteigende Form und holten drei Sätze und damit den Sieg. Lachse 2 spielten auf Augenhöhe mit und scheiterten entweder knapp oder unglücklich. In einer Verteidigungsaktion wähnte sich Pascal „Hab ich!“ Kupfer kurzzeitig im Körper des mittlerweile in Saudi-Arabien kickenden zweitbesten Fußballers seiner Generation und setzte zum Fallrückzieher an. Dieser hätte beinahe zum Erfolg geführt, wenn ein Basketballkorb nicht irregulär ins Spiel eingegriffen hätte. Diese „Illegal Defense“ des Korbes wurde vom Schiedsrichter jedoch nicht geahndet.
Damit war das Tagesziel der Erfurter erreicht. Man verabschiedete sich mit einer ordentlichen Leistung beider Teams aus der Saison und ging mit einem guten Gefühl in die Sommerpause. Die Lachse 2 wurden im Laufe des Spieltages vom fiesen mexikanischen Tequila-Schnupfen sowie Schmerzen in verschiedenen Flossen gequält und beendeten das Turnier trotzdem ohne Hilfe von außen auf dem 8. Rang!
Und dann kam etwas überraschend die Meldung, dass die Lachse 1 tatsächlich das Finale erreicht haben! Fast genau ein Jahr nach dem ersten Finaleinzug durften die Lachse zum erst zweiten Mal überhaupt um den Spieltagssieg kämpfen.
Im letzten Match der Saison kam es nun zum tierischsten Endspiel der Bundesligageschichte. Neben den Thüringer Lachsen hatten sich auch die eidgenössischen Panther sowie die bayerischen Elche ins Finale gespielt. Schon wieder diese Elche! Die süddeutschen Großhirsche hatten im gesamten Turnierverlauf lediglich zwei Sätze abgegeben und gingen als Favoriten in die Partie. Doch gleich zu Beginn zeigte sich, dass das ein mitreißendes Spiel werden sollte. Alle drei Teams spielten auf einem Level und gewannen dementsprechend zunächst jeweils einen Satz. Nach jeweils einem weiteren Satzgewinn für die Münchener und Erfurter sollte im sechsten Satz die Entscheidung fallen. Und dann passierte es! Die so starken Elche kassierten im entscheidenden Punkt einen fulminanten Flossenhieb vom Cheflachs persönlich und taumelten zu Boden. Wahnsinn! Die Lachse holten damit zum allerersten Mal in der noch jungen Vereinsgeschichte einen Spieltagssieg!
Damit steht nun auch die zweite Saison der Lachse in den Geschichtsbüchern. Es war eine Saison mit Höhen und Tiefen, aber auch einigen Premieren. Wir durften zum ersten Mal einen Heimspieltag ausrichten, die „Zweite“ überholte am 3. Spieltag die „Erste“ und zum Abschluss gab es den ersten Spieltagssieg. Dieses Ergebnis machte sich auch in der Tabelle bemerkbar. Lachse 1 beenden die Saison auf Platz 4 und die 2. Mannschaft beschließt die Spielzeit auf Rang 9. Somit verbessern sich beide Mannschaften im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz, so kann es gerne weitergehen. Wir sehen uns im September!