3. Spieltag 2023/20234

Kampf um die Meisterschaft spitzt sich zu

Nach einer langen Winterpause trafen sich die Eliteteams der Kinball-Bundesliga in München bei den dort heimischen Elchen. Die wie immer mit dem ICE nach München reisenden Lachse hatten nicht nur aufgrund des Bahnstreiks mit einem vollen Zug zu kämpfen, sondern auch wegen der gewohnt hohen Flüssigkeitszufuhr mit dem einen oder anderen vollen Lachs. Bei einem Schwarmmitglied kletterte eine einzelne Hopfenkaltschale im Körper wieder hoch und nutzte die eigentlich als Eingang vorgesehene Körperöffnung als Ausgang. Trotz der heiteren Stimmung blieben die Lachse bei einem attraktiven Angebot des Liganeulings zu späterer Stunde hart und ließen sich nicht zu spielmanipulativen Aktionen hinreißen. Aus offensichtlichen Gründen war die Sonnenbrille am Samstagmorgen trotz bescheidenen Sonnenscheins ein beliebtes Accessoire.

An der Halle angekommen zeigte sich der Erfurter Schwarm allerdings wieder fokussiert und bereit für den Spieltag. Mit 16 teilnehmenden Mannschaften wurde ein neuer Rekord aufgestellt, zu dem die gastgebenden Elche maßgeblich beitrugen. Sie traten mit gleich vier Teams an, was ebenso ein Novum in der Bundesliga darstellte. Die Lachse starteten direkt mal zusammen bzw. gegeneinander in den Spieltag und trafen dabei zusätzlich auf die Zweitvertretung der Immenser. Der erste Schwarm der Erfurter:innen zeigte von Beginn an eine konzentrierte Leistung und machte so gut wie keine Fehler. Folgerichtig gewann die Erste das Spiel ohne Satzverlust. Die Zweitvertretung der Lachse spielte ebenfalls eine solide Partie, konnte die Erste aber nicht mal mit den sonst so unberechenbaren Golf- oder Powerschlägen in Bedrängnis bringen. Im Entscheidungssatz spielten sie jedoch dominant auf und sicherten sich den 2. Platz.

Im zweiten Spiel mit Lachsbeteiligung traf der zweite Schwarm auf die trotz spanischen Teamnamens Französisch sprechenden Los Elchos aus München und die trotz französischer Historie Deutsch sprechenden Homburger:innen. Wobei man bei den Saarländer:innen schon gehörig die Ohren spitzen muss, um tatsächlich Deutsch zu verstehen. Dafür können sie ziemlich gut Kinball zocken. Jedenfalls holten sie sich dieses Match im Entscheidungssatz gegen Los Elchos. Und die Lachse? Die zeigten eine stabile Leistung und müssen den ersten Satz eigentlich einsacken, aber gaben ihren Vorsprung im Satzfinale noch her. Und auch in den folgenden Sätzen hätte durchaus ein Satzgewinn dabei sein können, aber sie wollten sich einfach nicht belohnen. Chefcoach Minh hat zwischenzeitlich schon überlegt, wie er seine neuentdeckte Trainermütze zertreten kann, um Frust abzubauen. Es half alles nichts, das Spiel ging ohne Satzgewinn verloren.

In der nächsten Partie hatte es der erste Lachseschwarm mit den Süchtelner Miep-Mieps und den wie schon im letzten Jahr in München spielenden Panthéres aus der Schweiz zu tun. Aus unbekannten Gründen spielten die menschgewordenen Fische fehlerbehaftet und verfehlten mit ihren Schlägen ein ums andere Mal das Feld. Kopf und Körper bildeten keine Einheit und dann waren die ersten zwei Sätze auch schon vorbei. Im dritten Satz gab es nochmal ein Comeback mit Satzgewinn, aber auch das rettete das Spiel nicht mehr. Zum Schluss holten die Süchtelner:innen den Sieg und feierten. Die Lachse belegten somit den zweiten Platz. Das nächste Match bestritten Bo-Bo-Bo-Bobingen, die Old School Elche und die Zweitvertretung der Erfurter:innen. Und endlich konnte sich der zweite Schwarm belohnen. Mit einer erneut starken Leistung erkämpften sie sich einen Satz und mit ein bisschen Glück wäre sogar noch mehr drin gewesen. Auch im Entscheidungssatz um Rang 2 zeigten sich die Lachse spielstark und gewannen diesen mit 5:0. Der einzige Wermutstropfen war die Verletzung von Kapitänin Luisa, die sich die Schulter aus- uns wieder eingekugelt hat. Den Einsatz im Saisonfinale sollte das allerdings nicht gefährden.

Im letzten Spiel mit Lachsbeteiligung traf die Erste auf die Stuttgarter Eichhörnchen und Los Elchos. In diesem Spiel fanden die Raubfische zu ihrer Form zurück und spielten souverän Kinball. Mit drei Sätzen holten sie sich den Sieg und beendeten den Spieltag mit einem positiven Erlebnis. Das Finale war an diesem Tag nur mit drei Siegen erreichbar und fand somit ohne Lachse statt. Am Ende erreichte die Erste den 4. Platz und der zweite Schwarm schloss den Spieltag auf Rang 11 ab. Den Spieltag gewannen die Münchner Elche sehr verdient vor Bo-Bo-Bo-Bobingen und den Dissener Fahrschülern. Die Ligatabelle wurde gewaltig durchgemischt und hat mit den Elchen einen neuen Tabellenführer. Vor dem letzten Spieltag trennen die ersten 5 Teams in der Tabelle nur 7 Punkte. So viel Spannung wünscht man sich doch! Es wird ein heißes Saisonfinale in Erfurt!

P.S. Die Schwarmteile, die leider nicht mit auf die Reise nach München kommen konnten, waren durch die kreativen Gestaltungen von Meme-König Dori und weiterer Lachse das ganze Wochenende über doch irgendwie dabei. Die digitalaffinen Meeresbewohner haben somit die Tür zu einer zusätzlichen Form des Geschichtenerzählens weit aufgestoßen. Gerne mehr davon!