2. Spieltag 2023/2024
Teutoburger Wald jetzt offiziell in Thüringer Händen
Zum bereits dritten Mal luden die norddeutschen Ritter aus dem Teutoburger Wald zu einem Bundesligaspieltag nach Dissen. Und wie erfolgreich dieser verlief, erfahrt ihr hier nach einer kurzen Werbeunterbrechung. Nein Spaß, natürlich gibt´s Kinball Content wie immer kostenfrei und ohne Bezahlschranke. Die Lachse reisten mit vollgepackten Autos an und hatten wie üblich ausreichend Flüssigkeit dabei, um in der trockenen Autoinnenraumluft nicht zu dehydrieren. Und wer viel trinkt, muss irgendwann pausieren, um Platz zu schaffen. So weit, so gut. Nun liegen auf den Raststätten an Deutschlands Autobahnen zahlreiche übelriechende Hinterlassenschaften herum, um die lieber ein großer Bogen gemacht werden sollte. Außer man heißt Kupfer. Dann tritt man hinein und teilt dieses olfaktorische Erlebnis mit dem gesamten Fahrzeug. Ob der ursprüngliche Schöpfer dieses Haufens menschlicher oder tierischer Natur war, bleibt weiter Gegenstand wilder Spekulationen
Aber ab zum Spieltag! Die Lachse starteten direkt gegeneinander in das Turnier und nahmen Los Elchos ins Sandwich. Ein Schwarm startet in der Regel sehr aufmerksam, während der andere erstmal ziellos auf dem Feld umherschwimmt. Und exakt so verlief der erste Satz. Lachse 2 spielten groß auf holten sich die erste Periode verdient. Allen voran Brian Block lief heiß und lochte wie Tiger Woods zu seinen besten Zeiten einen Ball nach dem anderen ein. Nach diesem Wachmacher fand sich auch der erste Schwarm immer besser im Spiel zurecht und konnte den zweiten Satz gewinnen. In der folgenden Periode griffen Lachse 1 sogar den eigenen Schwarm an, um nicht gegen die stark aufspielende Zweite im Satzfinale spielen zu müssen. Verrat! Vertrauensbruch! So zumindest die Vorwürfe von Lachse 2. Man habe aus Angst und Notwehr gehandelt, hielt die Erste dagegen. Am Ende konnte der erste Schwarm das Spiel mit drei Sätzen vor Schwarm 2 mit einer Periode für sich entscheiden und alle hatten sich wieder lieb!
Weiter ging es im nächsten Spiel mit Lachse 1 gegen gleich zwei Vertreter der SG DiHoSü. Zum einen waren die Süchtelner Miep-Mieps wieder mit voller Kapelle angerückt und zum anderen warteten die Saarländer:innen aus Homburg. Mit denen hatten die Lachse noch eine Rechnung vom letzten Spieltag offen, da setzte es nämlich eine Niederlage. Aber wenn zwei sich streiten, freut sich bekanntlich der Dritte. Das war in diesem Fall Süchteln, die den ersten Satz direkt mal einkassierten. Anschließend wiederholte sich der Spielverlauf des ersten Matches aber zum Glück und die Lachse fuhren drei Perioden in Folge ein. Zweites Spiel, zweiter Sieg! Sollte sich da etwa eine Finalteilnahme abzeichnen?
In der folgenden Mittagspause landeten einige Erfurter:innen auf der Suche nach der versprochenen Erbsensuppe versehentlich bei der benachbarten Kaninchenausstellung. Lachse Auge in Auge mit Kaninchen, das sieht man auch nicht alle Tage. Lachse 2 hatten in der nächsten Partie ein sehr schweres Los, traf man doch auf den amtierenden Meister aus Oberhausen und die allzeit gefährlichen Pinguine aus Bo-Bo-Bo-Bobingen. Allerdings zeigten die geschuppten Raubfische aus der Gera eine beherzte Leistung und gewannen einen Satz gegen Oberhausen. Und da war sogar noch mehr drin! Besonders Blocker Kupfer, der nach einer Schulterverletzung sein Comeback gab, rief trotz Schmerzen eine eiserne Leistung ab. Wie es zu dieser Schulterverletzung kam, wollt ihr wissen? Mehr Informationen findet ihr auf lass-mal-gegeneinander-sprinten.de. So viel sei gesagt: absolut unnötig, aber sehr typisch für die Lachse! Nachdem Bo-Bo-Bo-Bobingen das Spiel für sich entschied, mussten die Lachse im Entscheidungssatz um Platz 2 gegen die Oberhausener ran. Und hier startete Erfurt furios und ging mit 3:0 in Führung. Als man realisierte, dass man Oberhausen tatsächlich besiegen konnte, zeigten die Lachse allerdings Nerven wie Bindfäden und verloren mit 3:5. Sehr ärgerlich!
Der erste Schwarm wollte in der folgenden Partie das Finale sichern und sah sich den Eichhörnchen aus Stuttgart und einer vollkommen neuen Mannschaft gegenüber, dem MTV Immensen. Eine schnelle Google-Suche ergibt eine Bevölkerung von 2400 Menschen für den kleinen Ort in der Nähe von Lehrte bei Hannover, gefühlt die Hälfte von denen spielt also Kinball. Welches Maskottchen die norddeutschen Flachlandpiraten haben, ist uns zu Redaktionsschluss noch unbekannt. Im Spiel jedenfalls wurden die Lachse ihrer Favoritenrolle gerecht und holten alle 4 Sätze. Die Tickets fürs Finale waren somit gebucht!
Im dritten Match für die Lachse 2 hießen die Gegner Oberhausen 2 und Homburg. Dieses Spiel war quasi eine Kopie des vorangegangenen, nur ohne Satzgewinn. Erfurt spielte stark und hatte im Satzfinale mehrfach die Chance zu gewinnen, aber die Nerven machten einem Gewinn jedes Mal einen Strich durch die Rechnung. Im Entscheidungssatz um Platz 2 musste man gegen Homburg ran. Und was soll ich sagen, es war wie ein Déjà-vu. Die Lachse starteten sehr gut und führten 3:0. Naja, dann tauchte der Gedanke an den Satzgewinn in den Köpfen auf und ließ die Flossen nicht mehr gehorchen. Wieder kassierte Erfurt ein 3:5 im Tie-Break. Genauso wie im letzten Spiel! Unglaublich! Wir müssen ganz dringend Drahtseile bestellen und um die zarten Nerven spannen, dann werden auch solche Situationen gemeistert.
Weiter geht´s zum Finale! Neben den Lachsen hatten sich die Bobinger Pinguine und Oberhausen ins Endspiel gezockt. Nach dem bis dahin so starken Turnier wollte Erfurt den zweiten Spieltagssieg der Vereinsgeschichte holen. Und der erste Satz untermauerte diese Ambition eindrucksvoll, indem man diesen mit 11:6 gewann. Auch die zweite Periode wäre beinahe für die Lachse gewertet worden, wenn nicht ein plötzlich auftretender Windstoß aus Richtung des Hallendaches für einen abfallenden Schlag gesorgt hätte. Aber genauso wie die Wildlachse auf dem Weg zu den Laichgründen allen Widrigkeiten trotzen, spielten auch die menschgewordenen Fische unbeirrt weiter. Diese Fokussierung führte geradewegs zum nächsten Satzgewinn. Im letzten Satz verabschiedete sich Erfurt allerdings vorzeitig vom Feld und war auf Schützenhilfe von Oberhausen angewiesen. Die lieferten ab und so krönten sich die Lachse zum zweiten Mal zum Spieltagssieger! JAAAAAAA!
In der Endabrechnung belegte der zweite Schwarm den 10. Rang. Mit etwas mehr Coolness wäre deutlich mehr drin gewesen (wie oft ich das hier schon geschrieben habe).
In der Ligatabelle überwintern Lachse 1 auf einem starken zweiten Platz und Lachse 2 auf einem guten Rang 10. Die Liga ist so spannend wie noch nie und Erfurt mitten im Meisterschaftskampf. Geile Schläge und heiße Spiele erwarten uns wieder im März in München! Wir freuen uns schon!