1. Spieltag 2023/2024
Saisonauftakt der Bundesliga im Saarland
Bundesliga und Saarland zusammen in einer Überschrift? Das ist selten! Doch endlich gab es wieder Spitzensport im kleinsten Flächenbundesland Deutschlands. Nach langer Sommerpause wartete wieder ein Spieltag auf die Mannschaften der Bundesliga. Die Anreise ins beschauliche Saarland dauerte länger als erwartet, weil sich die Lachse im Stau wiederfanden. Es schien, als wollte die ganze Republik zum Saisonauftakt nach Homburg!
Nach der Übernachtung im Ponyhof erschütterte ein einzelner Erfurter das Weltbild einer Saarländerin, als er zum Frühstück trotz heißen Angebots extra kalten Leberkäse im Brötchen bestellte. Auch auf Nachfrage blieb der nicht näher genannte Lachs bei seinem kalten Block Leberkäse und blickte dabei in ein Gesicht voller größer werdender Fragezeichen.
Noch bevor die Bälle durch die Halle flogen, zeigte sich die politische Prominenz Homburgs in Person des Bürgermeisters, der zusammen mit der Vereinsvorsitzenden sowie weiteren Amtsträgern Grußworte an die versammelten Spitzensportler:innen richtete. Endlich mal ein würdiger Rahmen für unsere geile Sportart! Gleich im ersten Spiel traf die Zweitmannschaft der Erfurter:innen auf Bo-Bo-Bo-Bobingen und die Erste der Stuttgarter Eichhörnchen. Die Lachse arbeiteten sich mit den Sätzen immer besser ins Spiel und boten den favorisierten Pinguinen aus Bayern ordentlich Paroli.
Besonders Neu-Blocker und Wer-braucht-schon-Treppen Leon zeigte eine bundesligareife Leistung. Sogar ein kleiner medizinischer Zwischenfall konnte die Lachse nicht stoppen. Andilachs schnitt sich beim Versuch, bereits bestehende Schmerzen zu lindern, mit der Ibu- Packung in die eigene Flosse und verursachte stattdessen neue Leiden. Trotz allem kam es, dass es nach den regulären Perioden 2-2-0 stand und ein Entscheidungssatz hermusste. Hier zeigten die Erfurter Fische allerdings Nerven und mussten sich leider den Pinguinen knapp geschlagen geben.
Die Lachse 1 mussten im nächsten Spiel gegen die Zweite der neu formierten 3er SG Dissen/Homburg/Süchteln und Stuttgart 1 ran. Die SG DiHoSü 2 trägt zwar drei Vereine im Namen, die Spieler:innen erwiesen sich bei genauerer Betrachtung jedoch zum allergrößten Teil als Einheimische aus dem Saarland. Wer die letzten Spielberichte aufmerksam gelesen hat, weiß bereits, wie die nächsten Sätze lauten.
Denn einmal mehr verschliefen die Lachse die erste Partie und spielten wie Flasche leer. Durch Missverständnisse und individuelle Fehler biss man sich wiederholt in die eigenen Flossen, zudem offenbarten die Erfurter:innen eine offensive Leistung, bei der einem die Schuppen abfielen. Selbst ein Spitzel, der Wochen zuvor eigens in das Training der Saarländer:innen eingeschleust wurde, half nichts. Man gewann zwar einen Satz, konnte jedoch in den übrigen Perioden nichts gegen die erfahrene
Truppe aus Homburg ausrichten.
Vielleicht konnte der andere Schwarm nach vielversprechendem Start in der ersten Partie im nächsten Spiel ja mehr ausrichten? Hier wartete die Zweite aus Oberhausen und einmal mehr die Erste der Eichhörnchen aus Stuttgart. Letztere traten übrigens erstmals ohne die Kinballlegenden Sarah und Simon an, die beide maßgeblich dazu beigetragen haben, dass Kinball in Deutschland stabile Strukturen erhalten hat. Liebe Grüße nach Frankreich an dieser Stelle! Auch ihr Ex-Team in Stuttgart hinterließen sie in solch gutem Zustand, dass sich die Lachse in dieser Partie geschlagen geben mussten. In einem eigentlich guten Spiel belohnten sich die Erfurter:innen in den jeweiligen Satzfinals nicht und holten keine Periode. Die Erstvertretung der Lachse trat zur Wiedergutmachung im folgenden Match gegen die Zweite der Eichhörnchen und DiHoSü 1 an. Diesmal lauerte hinter dem undurchsichtigen Teamnamen die Fahrschultruppe aus dem Teutoburger Wald um St.Eggert. Und siehe da, wenn die eigenen Fehler reduziert werden, können die Erfurter:innen doch ganz ordentlich zocken. Obwohl die Offensive in Teilen immer noch an Durchschlagskraft vermissen ließ,konnte man die Konkurrenten besiegen und gewann das Spiel mit 3-1-0.
Das dritte Match vom zweiten Lachseschwarm sollte ein ganz schwieriges werden. Denn hier wartete ein Elche-Sandwich. Und die zweite Mannschaft der Münchner:innen scheint im Sommer neue Lebensräume besiedelt zu haben und läuft neuerdings unter „Los Elchos“ auf. Oder hat der gefürchtete Pablo da sein Geweih im Spiel? Wir erinnern uns alle an den glatzköpfigen Spanier, der in Bobingen 2022 so hervorragend für die Elche blockte. Egal wie, sicher ist nur, dass die großen Hirsche technisch wieder einmal erstklassig aufspielten und keine Zweifel daran ließen, wer als Sieger das Feld verlässt. Die Lachse hatten dem leider nichts entgegenzusetzen und mussten sich auch im Entscheidungssatz um Platz 2 den spanischen Elchos knapp geschlagen geben. Erfurt 1 hatte im letzten Spiel noch Chancen aufs Finale, und da wollte man schließlich nach dem letzten erfolgreichen Spieltag wieder hin. Dafür mussten allerdings der amtierende Meister aus Oberhausen und Los Elchos besiegt werden. Und die Lachse spielten gut, aber eben nicht gut genug. Wiederholt eigene Fehler, wiederholt zu wenig Power in den Flossenschlägen. Trotzdem ging es in den Entscheidungssatz um den Sieg gegen Oberhausen. Hier spielte der Meister ruhiger und routinierter und holte am Ende den Satz und damit das Spiel.
In der Endabrechnung belegte Schwarm 2 den 10. Platz, was die eigentlich gezeigte Leistung nicht ganz widerspiegelt. Und der erste Schwarm schließt den Saisonauftakt auf einem ordentlichen 4. Rang ab. Zum Spieltagssieger konnten sich erstmals die Münchner Elche krönen, die schon so oft kurz davor waren und sich nun endlich belohnen konnten. Glückwunsch aus Erfurt! Der Auftakt hat vor allem gezeigt, dass die Liga weiter zusammengerückt ist. Es gibt viele Teams, die auf einem ähnlichen Level spielen. Das wird deshalb eine richtig spannende Saison!